Bürgermeiser Alexander Heppe, Engelbert Thielemann, Fachdienstleiter Planen und Bauen und Otto-Wilhelm Vicum vom Regierungspräsidium Kassel gelingt der Schulterschluss beim Hochwasserschutz.
26.11.2014_Eschwege. Der Erstellung einer Hochwasserschutzstudie für die untere Werra steht nichts mehr im Wege. Engelbert Thielemann, Fachdienstleiter Planen und Bauen der Stadt Eschwege und Leiter des deutschlandweit einmaligen Pilotprojektes „Hochwasserschutz entlang der unteren Werra“, liegt der vorläufige Bewilligungsbescheid des Landes Hessen vor. Während einer Informationsveranstaltung, zu der Ende November das Regierungspräsidium Kassel (RP) Vertreter von Naturschutz, Wasserschutz, Kommunen und Verbänden aus Hessen und Thüringen geladen hatte, konnte Bürgermeister Alexander Heppe den bevorstehenden Startschuss für die Beauftragung der Hochwasserschutzstudie innerhalb der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ), Eschwege, Wanfried, Meinhard, Bad-Sooden Allendorf und Witzenhausen verkünden. Die Ergebnisse dieser Studie, die vom Büro Sönnichsen & Partner aus Minden in Westfalen erarbeitet werden, sollen im Juli nächsten Jahres vorliegen.
Erwartet werde eine grobe Vorauswahl potentieller Maßnahmen, das Hochwasser zu lenken oder besser zu kontrollieren. Alle relevanten Daten aus Kommunen und Behörden, von der Topographie über Nutzungsverhältnisse, laufende Planungen, Abflussszenarien oder der Simulation eines 100-jährigen Hochwassers, würden berücksichtigt und durch weitere Daten ergänzt werden. Als Beispiele nannte Projektleiter Thielemann die Reaktivierung historischer Flussläufe, Abgrabungen aufgefüllter Auenbereiche oder die kontrollierte Flutung des Werratalsees. „Die Studie soll die optimale Gesamtlösung für die 61 Flusskilometer benennen“, so Thielemann, der in der IKZ nicht nur finanziell für alle einen Vorteil sieht, vielmehr habe auch das Land Hessen großes Interesse an den Ergebnissen dieser Kooperation. Denn auch seitens der Landesregierung arbeitet man unter Hochdruck in Sachen Hochwasserschutz.
Der von ihr in Auftrag gegebene Hochwasserrisikomanagementplan (HWRMP) soll ebenfalls im Juli 2015 fertig sein und für die Umsetzung kommunaler Maßnahmen ein stabiles Fundament bieten. „Wir werden umsetzbare Strategien für den Hochwasserschutz liefern“, sagte Otto Wilhelm Vicum, Dezernatsleiter des Dezernats 31.4, Kommunales Abwasser, Gewässergüte, Oberirdische Gewässer, Hochwasserschutz im RP Kassel. „In einem Rahmenplan für Hochwasserbrennpunkte können die Kommunen unsere Vorschläge für umsetzbare Lösungen in ihrer Region finden“, sagte er. Dieser Maßnahmenkatalog werde Flächenvorsorge, natürlichen Wasserrückhalt, technische Schutzanlagen und Hochwasservorsorge beinhalten, hessenweit einheitlich und unter Berücksichtigung von Umweltbelangen erstellt. Die Kommunen der IKZ können die Ergebnisse ihrer Studie dann direkt mit den Strategievorschlägen des RP abgleichen. Mögliche Maßnahmen zur Förderung durch das Land können dann zeitnah beantragt und noch schneller umgesetzt werden. (dw)