Zimmererinnung Vogelsberg präsentiert den Holzbau für jede Gelegenheit

Lauterbach. Im Vogelsberg gewachsen, im Vogelsberg verbaut. Holz aus heimischen Wäldern ist der beste Rohstoff für die Bauwirtschaft. Nachhaltig, langlebig und ressourcenschonend, wie die vielen Fachwerkhäuser und Fachwerkkirchen vergangener Jahrhunderte beweisen. Die Zimmererinnung des Vogelsbergkreises will mit der Ausstellung „Holzbau im Vogelsberg“ den Fokus auf den modernen Holzbau richten und dabei Rezepte gegen den Wohnraummangel vorstellen. „Jedes Gebäude kann heute in Holz geplant und gebaut werden. Mit der Ausstellung wollen wir vor allem Vorurteile aus dem Weg räumen und klar machen, warum diese Behauptung stimmt“, sagt Zimmermeisterin Katrin Schmidt-Wagner vom Organisationsteam der Innung.

„Einfach in Holz denken“, so lautet die Botschaft der Ausstellung. Mit ihr werden Holzrahmen- und Brettsperrholzbau, Brandschutz sowie Haustechnik erklärt, Informationen richten sich an private, gewerbliche oder kommunale Bauwillige. An Menschen, die alle Vorteile des Holzbaus nutzen und dabei auch den Klimaschutz nicht außer Acht lassen wollen. Selbsterklärend wird die Ausstellung im März jeweils für zwei Wochen in den Filialen der Volksbanken in Lauterbach und Alsfeld zu sehen sein.
Der regionalen Ausstellung gibt die Wanderausstellung HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zudem einen überregionalen Rahmen.  Schautafeln und der Begleitkatalog zeigen weltweit prämierte Holzbauprojekte aus den vergangenen zwei Jahren. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Clusterinitiative pro holzbau hessen organisiert. „Das weltgrößte Wohnprojekt aus Holz, ansprechende Holz-Architektur in Verwaltungsgebäuden oder inspirierende Holzquader mit besonderen Raumgestaltungen, zeigen, was noch alles möglich ist“, sagt Geschäftsführer Alexander Hohbein, der das Konzept der Vogelsberger ausdrücklich lobt und auch anderen Landkreisen und Innungen rät, dem Holzbau ein neues Gesicht zu geben.
Zur jeweiligen Vernissage hat die Zimmererinnung mit Dr.-Ing. Holger Schopbach, Leiter des Kompetenzzentrums im Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes Kassel und Dipl.-Ing. Daniel Schmidt, Studienrat an der Staatlichen Technikakademie Alsfeld, zwei Experten gewinnen können, die nach einem kurzen Vortrag den Dialog zum Thema anbieten.

Gesprächs- und Handlungsbedarf besteht, der Mangel an bezahlbarem Wohnraum fordert Politik und Handwerk heraus. „Auch der Vogelsbergkreis sollte darüber nachdenken, bezahlbaren Wohnraum für die Menschen anzubieten, die sich die Mieten der Ballungsgebiete nicht mehr leisten wollen oder können, denn mit dem Holzbau ist günstiges Wohnen möglich“, sagt Prof. Stefan Winter aus Lauterbach. Der 60-jährige ist Bau- und Prüfingenieur und Universitätsprofessor mit einem Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion. Als gelernter Zimmermann weiß er, was der Holzbau leisten kann, kennt dessen enorme technische Entwicklung, hat einiges an den Universitäten in München und Darmstadt erforscht und mitentwickelt. Er sieht auch für kleinere Handwerksbetriebe Chancen, jetzt von der Entwicklung im Holzbau profitieren zu können. Die Vorfertigung von Raummodulen könne in fast jedem Handwerksbetrieb umgesetzt und somit flächendeckend produziert und dezentral geliefert werden, sagt der Holzbau-Experte.

Ausstellung Volksbank Lauterbach: Vernissage am 3. März um 18 Uhr, geöffnet bis zum 13. März während der Geschäftszeiten.
Ausstellung VR-Bank HessenLand Alsfeld: Vernissage am 17. März um 18 Uhr, geöffnet bis zum 30. März während der Geschäftszeiten. (dw)