Am 2. Juni feiert Herleshausen. Und die ganze Region ist eingeladen. Was es zu sehen gibt, steht auf der Internetseite herles1000.de  

Der Verein Stehender Festzug bereitet alles seit zwei Jahren vor, die Anwohner richten ihre Gärten und Häuser her. Die Gäste sind sehr willkommen. Ein Ort mit so viel Geschichte hat pünktlich zum Fest auch eine Chronik erhalten. Herleshausen 1019 – 2019 (1000 Jahre Geschichte in der Mitte Deutschlands) heißt sie und wird unter der ISBN_ 978-3-9820477-1-3 verkauft.

Eine besondere Aktion ist die Eröffnung des Fachwerk-Pfades, der seit Januar diesen Jahres stetig länger wird. An ausgewählten Fachwerkhäusern des Ortes wurden Tafeln angebracht, die von der Familien-, Gebäude- und Fachwerkgeschichte erzählen.  Und dem Fachwerk Wertschätzung entgegenbringen.

Wer die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart versteht, erkennt auch den enormen Wert unserer Baukultur.

Deutschlandweit gibt es Fachwerkbauten aus dem 13. bis 20. Jahrhundert. In ihren Konstruktionen sowie in Schmuck und Symbolik spiegeln sie das wider, was die Bauherren, Zimmermeister und die Gesellschaft ihrer Zeit berührten. Diese Holzbauten sind das soziale Gedächtnis einer Stadt oder eines Dorfes und für viele Orte heute ein Touristenmagnet. Die Gäste kommen aus der ganzen Welt, weil Deutschland ein Fachwerkland ist, in dem dieses Kulturgut erhalten wurde. 

Das Wissen über die Geschichte des Zimmerhandwerks und des Holzbaus ist deshalb so wichtig, weil wir alle darin unsere Wurzeln haben. Aufmerksamkeit, Wissenstransfer und das Interesse daran helfen mit, das Fachwerk zu erhalten.Die Fachwerkbauten überliefern eine jahrhundertealte Bautradition. Sie sind baugeschichtlich wertvolle Quellen, denn sie zeigen den Wandel hoch entwickelter Techniken der Handwerker und kreativer Dekorationsformen. Die Häuser erzählen uns vom Bauen, Wohnen und Arbeiten unserer Vorfahren.

Die Fachwerkarchitektur Herleshausens ermöglicht uns den Blick in die Geschichte der Menschen und des Südringgaus. Und heute ist Fachwerk wieder in, wir können darin Wohnen, wie wir es seit immer „gewohnt“ sind. Wir fühlen uns wohl und tragen zur Erhaltung bei.

 

Gefördert von der Sparkassenstiftung Werra-Meißner sowie dem Werratalverein Herleshausen konnten 12 Tafeln erstellt werden. Dr. Hans-Peter Marsch spendete eine Tafel.

Die Inhalte wurden von der FachwerkAgentur nach Interviews mit Herleshäuser Bürgern geschrieben, allen Unterstützern an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Layout wurde erstellt von: Jakina Wesselmann, wdsign, in Borkheide, Zeichnungen von Zimmermeister Markus Wetzestein, Eschwege
Das Lektorat haben übernommen: Julia Hintermann (Kommunikation) und Dr. Heinrich Stiewe (Hausforschung)
Fotos haben aus Archiven herausgesucht und geliefert: Klaus Gogler, Helmut Schmidt, Dr. Marsch, Anette und Jürgen Wetterau, Gerhard Müller-Lang.

Es wurde nachgeschlagen: Herleshausen – Hessische Ortsbeschreibungen; Der Südringgau; Das hessische Dorf (Gottfried Kiesow u.a.); Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis I; Fachwerk in Deutschland (G. Ulrich Großmann); Fachwerk Entwicklung + Das große Buch der Zimmermeister (Manfred Gerner), Fachwerkhäuser in Deutschland (Heinrich Stiewe).

Am Ende sind interessante Hausgeschichten herausgekommen. Schauen Sie doch einfach mal drauf. Auch, wenn das Fest vorüber ist. Herleshausen lohnt sich!!!